Lydia, Kitty, Mary, Elizabeth und Jane – das sind die fünf Bennet-Schwestern. In Jane Austens berühmtem Roman „Stolz und Vorurteil“ aus dem Jahr 1813 sind sie die Hauptfiguren. Aber wer sind Anne, Tillie, Clara, Flo und Effie? Von ihnen hört man oft nichts. In Liebesgeschichten aus dem 19. Jahrhundert vergisst man die vielen Dienstmädchen.
Dabei braucht man saubere Bettwäsche für eine stürmische Romanze. In Isobel McArthurs Bühnenfassung des Romans erzählen deshalb die Dienstmädchen die Geschichte der Bennet-Schwestern. Ort ist Meryton, ein kleines Dorf zwischen London und Cambridge. Mrs. Bennet will, dass ihre fünf Töchter schnell verheiratet werden. Ihnen geht es vor allem um finanzielle Absicherung: In dieser Zeit konnten Frauen kein Geld oder Land erben. Sie mussten einen Mann finden, der ihr Elternhaus nach dem Tod des Vaters verwaltet.
Jane, die älteste Tochter, gefällt der junge Charles Bingley. Er hat das Gut in der Nachbarschaft gepachtet. Doch Bingleys Freund Darcy ist mit dieser Wahl nicht einverstanden. Wie soll eine Frau aus dem kleinen Landadel in eine reiche Hochadelsfamilie heiraten?
Beim Stadtball in Meryton sorgt Darcy für Aufsehen. Er beleidigt Janes Schwester Elizabeth öffentlich.
Isobel McArthur, britische Autorin und Schauspielerin, nutzt hier eine besondere Idee: Alle Rollen – von den Bennet-Schwestern bis zu den männlichen Heiratskandidaten – werden von denselben fünf Dienstmädchen gespielt. So entsteht eine lustige, schnelle Komödie mit vielen Kleidungwechseln und kurzen Songs. Dabei wird die Stellung von Frauen in der Regency-Zeit kritisch hinterfragt.