Kemi ist im Ferienlager – aber er will gar nicht dort sein.
Er mag keine Wälder. Er findet sie unheimlich.
Er mag auch keine dreckigen Duschen mitten in der Natur.
Und Zecken und Mücken hasst er sowieso.
Solche Tiere sollte es seiner Meinung nach gar nicht geben.
Kemi merkt schnell:
Die „lustigen Spiele“, die alle gemeinsam machen sollen, findet er blöd.
Er will da nicht mitmachen.
Jörg ist ganz anders als Kemi.
Er würde gerne bei den Spielen mitmachen.
Jörg mag auch lange Wanderungen.
Er kennt sich gut mit Pflanzen und Insekten aus.
Und er kann richtig gut zeichnen.
Aber die anderen Kinder behandeln ihn komisch.
Sie machen ihn zum Außenseiter.
Vor allem Marko ist gemein zu ihm.
Die Betreuer sagen nur: „Geh Marko einfach aus dem Weg.“
Jetzt teilen sich Kemi und Jörg ein Zelt.
Nur weil sie beide Außenseiter sind, sind sie noch keine besten Freunde.
Aber sie haben etwas gemeinsam:
Sie träumen beide von einem Wolf.
Der Wolf schaut sie mit gelben Augen an.
Was will der Wolf?
Soll man gegen ihn kämpfen?
Aber wie kämpft man gegen ein so starkes Tier mit scharfen Zähnen?
„Er ist schnell. Du nicht. Er ist wild. Er ist ein Wolf.“
Kemi versteht:
Wenn man anders ist, wird man schnell ausgeschlossen.
Aber einfach nichts tun hilft auch nicht.
Mobbing gibt es überall.
Aber niemand will es sehen – oder im Theaterstück spielen.
Die Geschichte auf der Bühne zeigt nicht genau, was die Täter tun.
Denn: Wir wissen doch alle, wie Mobbing aussieht.
Wichtiger ist die Frage:
Wie können Jörg und Kemi zusammen mit dem Publikum mutig sein?
Wie können sie dem Wolf in die Augen schauen und zeigen, dass Mobbing nicht in Ordnung ist?
Das Kinderbuch von Saša Stanišić wurde 2024 als bestes Kinderbuch ausgezeichnet.
Bitte bring eine Taschenlampe und ein Sitzkissen zur Vorstellung mit.